Die Solaranlage auf dem Carport

11. Oktober 2023

Solaranlagen sind nicht nur für die Installation auf Haus- und Garagendächern geeignet. Während Hausdächer aus verschiedenen Gründen wie zu wenig Installationsfläche oder verschattetes Dach oft nicht für die Installation einer PV-Anlage geeignet sind, lassen sich Carports in der Regel besonders einfach mit einer Solaranlage ausstatten und bieten sich idealerweise für die Energiewende der Zukunft an. Um so viel Strom wie möglich zu erzeugen, sind die PV-Anlagen darauf wahlweise flach liegend oder aufgestellt montierbar. Oft fallen sie dadurch kaum auf und selbst für Bedenken in Sachen Ästhetik ist die PV-Anlage auf dem Carport die perfekte Lösung, denn im Vergleich zum Balkonkraftwerk leistet sie mehr und stört nicht. Damit die Solaranlage bestmöglichen Nutzen bringt, sind vor der Installation einige Punkte zu beachten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Solaranlage auf dem Carport macht exklusiv sowie als Ergänzung zum Hausdach Sinn.
  • Vorab sollten Ausrichtung, Neigungswinkel, Tragfähigkeit und Verschattung überprüft werden.
  • Rechtliche Bedingungen können sich je nach Bundesland unterscheiden.
  • Zwei Montagemöglichkeiten möglich.
  • Auch PV-Anlage auf dem Carport profitiert von der EEG-Förderung.

Ist die PV-Anlage auf dem Carport für jeden geeignet?

Im Grunde ist die Solaranlage auf dem Dach des Carports eine hervorragende Lösung für alle, die selbst Strom erzeugen und nutzen möchten. In erster Linie jedoch für Besitzer eines E-Autos. Die Fläche des Carport-Dachs lässt sich exklusiv oder in Ergänzung zum Hausdach nutzen und bringt umweltfreundlichen Strom. Allerdings gibt es mehrere Faktoren, die die Eignung des Carports für eine PV-Anlage beeinflussen.

Ausrichtung und Neigungswinkel des Daches

Der Carport sollte idealerweise nach Süden, Südosten oder Südwesten ausgerichtet sein. Dadurch ist die darauf installierte Solaranlage besonders effektiv. Damit die Solarmodule die maximale Sonneneinstrahlung erhalten, sollten die Solarmodule nahezu waagrecht auf dem Dach stehen. Flache oder leicht geneigte Carport-Dächer sind somit ideal.

Die Tragfähigkeit ist wichtig

Da die Solarmodule ein gewisses Gewicht haben, sind die Stabilität und vor allem eine gute Tragfähigkeit des Carports wichtig. Die Gesamtkonstruktion muss stark genug sein, um die gesamte Anlage zu tragen.

Verschattung

Werfen Bäume, Gebäude oder sonstige Hindernisse einen Schatten auf den Carport, kann der Ertrag der PV-Anlage erheblich beeinträchtigt sein. Zudem sollten vor dem Montage zukünftige Verschattungsfaktoren (z.B. schnell wachsende Bäume, Baugrundstücke, höhere Gewächshäuser, etc.) berücksichtigt werden.

Wer sich nicht sicher ist, kann einen Fachmann zurate ziehen, der die Eignung des Carports bewertet.

Welche rechtlichen Bedingungen sind einzuhalten?

Bevor Solarmodule auf dem Dach des Carports realisiert werden, sollten die Vorgaben des Bundes und die baurechtlichen Vorgaben im jeweiligen Bundesland recherchiert werden. Auf einem Flachdach ist die Installation einer PV-Anlage in mehreren Bundesländern genehmigungsfrei, allerdings gilt dennoch eine Anzeigepflicht. Das bedeutet, dass das Bauamt bereits vor der Errichtung der Solaranlage über das Vorhaben informiert werden muss. In einigen Bundesländern ist gar ein langwieriges Genehmigungsverfahren notwendig. Welche Anweisungen für das einzelne Bundesland gilt, kann die Kommune sagen.

Montage von Solarzellen auf einem Flachdach

Für die Montage einer PV-Anlage auf dem Flachdach des Carports sind keine besonderen Anschlüsse erforderlich. Sie lässt sich problemlos mit jedem privaten Hausanschluss kombinieren. Darüber hinaus ist der Installationsaufwand aufgrund der kleinen Fläche überschaubar. Wie hoch der Montageaufwand genau ist, hängt vom Dach ab. Auf einem gewellten Dach lassen sich die Module nicht aufstellen. Stattdessen werden sie wie bei einem Schrägdach verschraubt.

Für die Montage der Solarmodule auf dem Flachdach gibt es zwei Möglichkeiten.

Module nach Süden ausrichten

Bei einer Ausrichtung der Module nach Süden wird rund 50 % mehr Fläche als auf einem Schrägdach benötigt. Da die Sonne im Tagesverlauf wandert, muss zwischen den Modulen mehr Platz bleiben. Andernfalls könnten sich die Solarmodule gegenseitig verschatten.

Module nach Osten und Westen ausrichten

Der Platzbedarf lässt sich minimieren, wenn die Module abwechselnd nach Osten und Westen ausgerichtet werden. Dadurch ist ein gegenseitiges Verschatten nicht mehr möglich. Da diese Methode besonders kosteneffizient ist, kommt sie auf den meisten Flachdächern zum Einsatz.

Vorteile einer Solaranlage auf dem Carport?

Durch den emissionsfreien Betrieb ist die PV-Anlage auf dem Carport in jedem Fall ein Gewinn für die Umwelt. Doch auch für den Bauherren selbst hat die Anlage einige Vorteile zu bieten.

  1. Insbesondere wenn die Fläche zusätzlich zum Hausdach genutzt wird, erhöht sich der selbst erzeugte Strom deutlich.
  2. Dank der staatlichen EEG-Förderung profitiert auch die Solaranlage auf dem Carport 20 Jahre lang von der attraktiven Einspeisevergütung des Überstroms.
  3. Die PV-Anlage auf dem Carport-Dach ist einfacher zuwarten als auf dem Hausdach, da ein Gerüst überwiegend nicht erforderlich ist.

Fazit

PV-Anlagen auf dem Carport bieten sowohl einzeln als auch in Kombination mit einer Anlage auf dem Hausdach einen großen Nutzen. Damit die Anlage effektiv ist, sollten vor der Installation jedoch einige Faktoren wie Ausrichtung, Neigungswinkel, Tragfähigkeit und Verschattung des Carports überprüft werden. Vorab ist zudem sicherzustellen, dass alle notwendigen Genehmigungen eingeholt wurden. Ist die Anlage auf dem Dach installiert, lässt sich vom selbsterzeugten Strom und der Einspeisevergütung des Überstroms profitieren.

Quellen:

Solaranlage (Photovoltaik) auf Garagen und Carports


https://www.ibc-solar.de/solar-ratgeber/solaranlagen-auf-garagen-und-carports/
https://www.gartenhaus.at/ratgeber/carport/solarcarport

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