Der Terminal Server einfach erklärt

22. August 2024

In Zeiten von flexiblen Arbeitsmodellen und der zunehmenden Bedeutung von Remote-Arbeit gewinnen Lösungen wie der Terminal Server immer mehr an Relevanz. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und welche Vorteile bietet ein solcher Server für Unternehmen und ihre IT-Infrastruktur?

Ein Terminal Server (oder auch Terminalserver) ermöglicht es mehreren Nutzern, gleichzeitig über verschiedene Endgeräte auf zentral installierte Programme und Daten zuzugreifen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mitarbeiter im Büro, im Home-Office oder unterwegs sind – solange eine stabile Internetverbindung besteht, können sie mit ihrer gewohnten Arbeitsumgebung nahtlos weiterarbeiten.

Wir beleuchten die Funktionsweise von Terminal Servern, gehen auf die Unterschiede zu herkömmlichen Servern ein und zeigen auf, in welchen Szenarien der Einsatz dieser Technologie besonders sinnvoll ist.

Was ist ein Terminal Server genau?

Ein Terminal Server ist ein leistungsstarker Mehrbenutzer-Server, der es ermöglicht, Ressourcen zentral zu hosten und von mehreren Benutzern gleichzeitig genutzt zu werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Servern, die hauptsächlich als Datenspeicher dienen, bietet ein Terminal Server die Möglichkeit, dass sich mehrere Anwender parallel anmelden und zeitgleich auf dem Server arbeiten können.

Die Funktionsweise eines Terminal Servers basiert darauf, dass jeder Nutzer, der eine Verbindung zum Server aufbaut, eine eigene Sitzung erhält. Die gesamte Datenverarbeitung erfolgt dabei auf dem Terminalserver, während der jeweilige Client lediglich die Anzeige des Serverprogramms übernimmt. Für die Datenübertragung zwischen Server und Clients kommt das Remote Desktop Protocol (RDP) zum Einsatz. Zudem muss auf jedem Endgerät ein Terminalserver-Client installiert sein, um eine RDP-Verbindung zum Server herstellen zu können.

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Der wesentliche Vorteil eines solchen Terminals gegenüber herkömmlichen Servern liegt darin, dass Programme nur einmal auf dem Server installiert werden müssen und somit automatisch für alle Nutzer verfügbar sind. Bei normalen Servern greifen Anwendungen wie ERP- oder CRM-Systeme hingegen direkt auf die Datenbank zu, was bei schwachen Internetverbindungen, beispielsweise im Home-Office, zu Problemen führen kann. Terminalserver ermöglichen hingegen einen reibungslosen Zugriff auf die benötigten Anwendungen, unabhängig von der Qualität der Netzwerkverbindung.

Vorteile eines Terminalservers

Der Einsatz bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, die die Verwaltung und Administration von IT-Systemen erheblich vereinfachen. Durch die Zentralisierung von Anwendungen und Ressourcen können Zeit und Kosten gespart sowie die Sicherheit erhöht werden.

Ein großer Vorteil ist dabei die Möglichkeit, Anwendungen zentral auf dem Server zu installieren und zu warten. Statt jede Anwendung auf jedem einzelnen Endgerät zu installieren, müssen IT-Administratoren nur die Installation auf dem Terminalserver durchführen. Updates und Patches können ebenfalls zentral eingespielt werden, ohne dass jeder Client einzeln angepasst werden muss. Dieser Ansatz reduziert den Administrationsaufwand erheblich und spart wertvolle Zeit, insbesondere in größeren Unternehmen mit vielen Mitarbeitern.

Ortsunabhängiger Zugriff für Mitarbeiter

Da die Anwendungen direkt auf dem Terminalserver laufen, können Mitarbeiter von jedem beliebigen Ort und Endgerät auf sie zugreifen. Alles, was sie benötigen, ist eine Internetverbindung und ein Terminalserver-Client. Diese Technologie eignet sich hervorragend für Home-Office und mobiles Arbeiten, da die Arbeit ortsunabhängig erfolgen kann. Mitarbeiter müssen nicht mehr lokal mit dem Firmennetzwerk verbunden sein, um produktiv zu sein.

Geringere Anforderungen an die Endgeräte

Ein weiterer Vorteil von Terminalservern sind die geringeren Hardwareanforderungen an die Endgeräte. Da die Anwendungen auf dem Server laufen und nur die Bildschirmdarstellung an die Clients übertragen wird, reichen selbst einfache Thin Clients oder ältere PCs aus, um flüssig mit den Programmen zu arbeiten. Zudem wird durch die Komprimierung der übertragenen Daten weniger Bandbreite benötigt als bei einer direkten Verbindung zwischen Client und Datenbank über VPN.

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Erhöhte IT-Sicherheit

Terminalserver können die IT-Sicherheit in Unternehmen verbessern, da sensible Daten zentral auf dem Server gespeichert und verarbeitet werden. Der Zugriff kann granular gesteuert und protokolliert werden, um unbefugte Zugriffe zu verhindern. Sicherheitsupdates müssen nur auf dem Terminalserver eingespielt werden, was die Angriffsfläche reduziert. Durch die Verwendung eines Terminalservers wird außerdem verhindert, dass Mitarbeiter Daten lokal auf ihren Endgeräten speichern und so möglicherweise gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen.

Nachteile bei der Nutzung

Obwohl Terminal Server viele Vorteile bieten, gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für oder gegen den Einsatz berücksichtigt werden sollten. Zwei wesentliche Herausforderungen sind die eingeschränkten Individualisierungsmöglichkeiten für Nutzer und die Notwendigkeit einer zuverlässigen Netzwerkverbindung.

Eingeschränkte Individualisierungsmöglichkeiten für Nutzer

Ein großer Nachteil ist, dass durch die zentrale Installation der Anwendungen auf dem Server die Benutzereinstellungen und Darstellungen für alle Anwender gleich sind. Individuelle Anpassungen für einzelne Mitarbeiter sind nur sehr eingeschränkt möglich. Die Benutzer müssen sich an die standardisierte Oberfläche gewöhnen, was anfangs zu Unzufriedenheit führen kann.

Zudem birgt ein offenes, uneingeschränktes System das Risiko, dass viele Nutzer eigene Einstellungen vornehmen und so das System destabilisieren. Um dies zu vermeiden, müssen Administratoren die Benutzerrechte sorgfältig planen und einschränken, was wiederum die Individualisierung für den einzelnen Mitarbeiter begrenzt.

Notwendigkeit einer zuverlässigen Netzwerkverbindung

Da beim Terminal Server sämtliche Anwendungen auf dem Server laufen und nur die Bildschirmdarstellung an die Clients übertragen wird, ist eine stabile und schnelle Netzwerkverbindung zwingend erforderlich. Ist die Internetverbindung zu schwach oder fällt ganz aus, können die Mitarbeiter nicht mehr auf die Programme zugreifen und ihre Arbeit erledigen.

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Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass die Netzwerkinfrastruktur den Anforderungen eines Terminal Servers gewachsen ist. Dies kann zusätzliche Investitionen in leistungsfähige Router, Switches und Kabel erfordern. Auch eine redundante Internetanbindung über mehrere Provider kann sinnvoll sein, um die Verfügbarkeit zu erhöhen und Ausfallzeiten zu minimieren.

Fazit

Terminalserver bieten eine Vielzahl von Vorteilen für Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf flexibles Arbeiten und die Unterstützung von Home-Office-Szenarien. Durch die zentralisierte Bereitstellung von Anwendungen können IT-Administratoren den Verwaltungsaufwand minimieren, die Datensicherheit erhöhen und Mitarbeitern einen standortunabhängigen Zugriff auf wichtige Ressourcen ermöglichen. Zudem werden aufseiten der Clients weniger Bandbreite und Hardwareressourcen benötigt, was die Kosten für Endgeräte senkt.

Dennoch gilt es auch einige Nachteile von Terminalservern zu berücksichtigen. Dazu zählen beispielsweise die eingeschränkten Möglichkeiten zur individuellen Anpassung von Anwendungen und Einstellungen für einzelne Nutzer. Außerdem sind Terminalserver auf eine stabile und leistungsfähige Netzwerkverbindung angewiesen, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Jenny
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