Definition narzisstische Persönlichkeitsstörung

15. Juni 2024

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeigt sich durch ein starkes Verlangen nach Großartigkeit. Dies äußert sich in Tagträumen und Taten. Menschen mit dieser Störung brauchen dauerhaft Bewunderung und zeigen wenig Mitgefühl mit anderen.

Sie haben ein sehr hohes Selbstbild und träumen von großem Erfolg und Macht. Sie fühlen sich anderen gegenüber überlegen und nehmen Kritik persönlich. Ihr Verhalten dreht sich um die Bewunderung ihrer selbst. Sie wirken oft egoistisch und wollen immer mehr Macht.

Was ist eine narzisstische Persönlichkeitsstörung?

Großartigkeit

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeigt sich durch das Verlangen nach Bewunderung und Grandiosität. Behandeln wir Menschen mit dieser Störung, werden wir feststellen, dass sie Empathie vermissen lassen. Oft bringen sie ihre Errungenschaften sehr stark zum Ausdruck. Sie erwarten, als besser angesehen zu werden, ohne wirkliche Basis dafür zu haben. Sie fühlen sich demnach überlegen.

Merkmale der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Menschen, die an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden, träumen von unendlichem Erfolg und Macht. Dafür wollen sie immer gelobt und anerkannt werden. Doch das Fehlen von Mitgefühl, wenn es anderen schlecht geht, ist auffällig. Ihre egoistischen Selbstbilder zwingen sie förmlich, provokant ihre Großartigkeit zu demonstrieren.

Unterschiede zum selbstbewussten Persönlichkeitsstil

Selbstbewusste Menschen setzen sich realistische Ziele und sind empathisch. Im Gegensatz zu Narzissten können sie den Respekt vor anderen mit ihrem Selbstbewusstsein vereinen. Kritik können sie hervorragend aufnehmen und in ihren Beziehungen echtes Mitgefühl zeigen.

Merkmale Narzisstische Persönlichkeitsstörung Selbstbewusster Persönlichkeitsstil
Großartigkeit Übertrieben Angemessen
Überlegenheitsgefühl Unrealistisch Realistisch
Bewunderung Übermäßiger Bedarf Durch Leistung verdient
Mangel an Empathie Häufig Selten

Charakteristische Verhaltensweisen

Narzisstische Menschen zeigen oft auffälliges Verhalten. Sie lieben sich selbst sehr und wollen bewundert werden. Sie machen andere klein, um sich groß zu fühlen. So entsteht eine Umgebung voller Wettbewerb und Egoismus.

Großartigkeit und Überlegenheitsgefühl

Menschen mit Narzissmus fühlen sich besonders und besser als andere. Sie denken und handeln nur für sich selbst. Sie erwarten Bewunderung von allen und benehmen sich oft arrogant, um überall die Nummer eins zu sein.

Bedürfnis nach Bewunderung

Ein starker Wunsch nach Bewunderung ist ein Kernaspekt des Narzissmus. Diese Menschen brauchen ständig Komplimente, um gut über sich zu denken. Lob von außen macht sie so glücklich, dass sie nur noch mehr an sich denken.

passend dazu:  Definition eines Soziopathen

Selbstverliebtheit

Mangel an Empathie

Narzissten können oft nicht fühlen, wie es anderen geht. Sie interessieren sich nicht dafür, anderen in schwierigen Zeiten zu helfen. Stattdessen nutzen sie solche Momente, um sich selbst zu verbessern, auch wenn sie dazu ausnutzen, andere zu verletzen.

Verhaltensweisen Beschreibung Beispiel
Großartigkeit Überzeugung von eigener Einzigartigkeit Arrogantes Auftreten, Erwartungen an Sonderbehandlung
Bedürfnis nach Bewunderung Starkes Verlangen nach kontinuierlichem Lob Selbstinszenierung, Suche nach Anerkennung
Empathiemangel Wenig bis keine Gefühle für andere Ausnutzen von zwischenmenschlichen Beziehungen

Ursachen und Entstehung der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung hat viele Ursachen. Sie entsteht durch psychodynamische, genetische und biologische Faktoren.

Psychodynamische Faktoren

In der Psychosomatik sehen Experten sich Familien genau an. Interaktionen und Erziehungsstile sind hier wichtig. Ein fehlendes Support-System in der Kindheit kann narzisstisches Verhalten fördern.

Kindheitserfahrungen und Erziehung

Wie wir als Kinder erzogen wurden, beeinflusst uns stark. Zu viel oder zu wenig Aufmerksamkeit kann narzisstische Merkmale hervorrufen. Bestimmte Erziehungsmethoden stärken das Ego und lassen Menschen nach Anerkennung streben.

Genetische und biologische Einflüsse

Auch die Gene und biologische Prozesse tragen zur Störung bei. Unterschiede in der Hirnfunktion könnten narzisstische Persönlichkeiten begünstigen.

Komponente Einfluss
Psychodynamische Faktoren Familienbeziehungen und Psychosomatik
Kindheitserfahrungen Erziehungsstile und emotionale Qualität
Genetisch-biologische Einflüsse Genetische Prädispositionen und neurobiologische Differenzen

Symptome und Diagnose

Die Diagnose von narzisstischer Persönlichkeitsstörung nutzt ICD-10 und DSM-5 Kriterien. Sie umfasst zentrale Symptome wie fehlende Empathie und starkes Verlangen nach Anerkennung. Diese Symptome können zu großen Problemen in sozialen und beruflichen Situationen führen.

Klinische Kriterien nach ICD-10 und DSM-5

Persönlichkeitsstörungen vom narzisstischen Typ stehen im ICD-10 unter besonders spezifischen Störungen. Sie gehören im DSM-5 zum Cluster B mit anderen „dramatischen“ Störungen. Beide Systeme legen besonderen Wert auf diese Merkmale:

  • Mangel an Empathie
  • Übersteigertes Verlangen nach Anerkennung
  • Schwierigkeiten im Umgang mit Kritik

Unterschiedliche Erscheinungsformen der NPS

Die Symptome bei narzisstischer Persönlichkeitsstörung können variieren. Einige zeigen einen starken Drang nach Anerkennung andauernd, während andere leise leiden und heftig auf Kritik reagieren. Unten ist eine Tabelle mit verschiedenen Erscheinungsformen und Beschreibungen:

Erscheinungsform Beschreibung
Offensiver Typ Zeigt offenen Geltungsdrang und starkes Bedürfnis nach Bewunderung
Versteckter Typ Erliegt inneren Konflikten und zeigt verdeckte narzisstische Züge
Reaktiver Typ Reagiert extrem negativ auf Kritik und Widerspruch

Häufig auftretende Komorbiditäten

Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung können auch andere Krankheiten haben. Solche zusätzlichen Probleme machen die Behandlung schwieriger.

Depressionen

Viele mit Narzissmus leiden auch an Depressionen. Sie fühlen sich oft leer und nutzlos. Das liegt an der starken Suche nach Bewunderung und Schein in Beziehungen.

Substanzgebrauchsstörungen

Einige nutzen Kokain, um mit ihren Gefühlen umzugehen. Sie versuchen, ihren inneren Schmerz durch Drogen zu lindern. Substanzmissbrauch ist daher ebenfalls ein großes Thema.

passend dazu:  Definition eines Psychopathen

Andere Persönlichkeitsstörungen

Neben Depressionen und Substanzmissbrauch kommen oft noch andere Persönlichkeitsstörungen vor. Zum Beispiel Borderline und Paranoia. Diese Kombinationen machen die Behandlung nicht einfacher.

Narzist: Ein tieferer Einblick

Bei einer Persönlichkeitsanalyse eines Narzissten fällt dessen Streben nach Selbstwertregulierung auf. Sie können oft keine echte Liebe oder Empathie zeigen. Stattdessen suchen sie beständig nach Bewunderung und Anerkennung.

Diese Menschen bauen sich eine innere Welt der Fantasien auf. Sie träumen von grenzenlosem Erfolg und Macht. Auf der Suche nach Bewunderung zeigen sie sich oft charismatisch und großzügig. Aber ihre Innenwelt ist voller Unsicherheiten und Schmerz.

Persönlichkeitsmerkmale Innere Dynamik
Selbstwertregulierung Unfähigkeit zu echter Liebe
Suche nach Bewunderung Verbergen von Unsicherheiten
Charismatisches Auftreten Emotionale Schmerzen

Die Analyse offenbart, wie sehr Narzissten die Anerkennung anderer brauchen. Dieses Bedürfnis beeinflusst ihr Verhalten und ihre Beziehungen zu anderen stark. Oft manipulieren sie, um ihre inneren Leere zu füllen, ohne sich selbst wirklich zu zeigen.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt viele Therapien für die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Jede hilft auf ihre Weise.

Psychodynamische Psychotherapie

Bei dieser Therapie lernt man, tiefe Probleme zu verstehen und anzugehen. Sie hilft, sich selbst besser zu verstehen und gesünder mit anderen umzugehen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie schaut auf falsche Denkmuster und Verhaltensweisen. Sie hilft, diese zu ändern und positiver zu denken.

Medikamentöse Unterstützung

Manchmal braucht es auch Medikamente. Dies ist besonders so, wenn noch Depressionen da sind. Diese Medikamente sollen dann helfen, besser zu leben.

Unterschied zwischen normalem und pathologischem Narzissmus

Normale Selbstliebe ist wichtig für ein gesundes Selbstwertgefühl. Sie fördert die Selbstmotivation. Diese Art der Selbstliebe zeigt positive Charakterzüge. Sie hilft bei der Selbstfindung und dem Umgang mit Schwächen.

Pathologischer Narzissmus zeichnet sich durch eine übertriebene Selbstsicht aus. Oft führt das zu Problemen mit anderen. Betroffene haben Probleme, normale Regeln einzuhalten und gesunde Beziehungen zu führen.

Merkmale Normale Selbstliebe Pathologischer Narzissmus
Selbstwertgefühl Gesund und stabil Übermäßig und instabil
Charaktereigenschaften Empathie, Selbstbewusstsein Arroganz, Selbstüberschätzung
Selbstschutz Gerne Unterstützung annehmen Abwehrend bei Kritik
Zwischenmenschliche Beziehungen Harmonisch und unterstützend Konfliktbeladen und manipulierend

Normale Selbstliebe schützt uns und hat positive Einflüsse auf unsere Gesundheit. Dagegen können pathologische Narzissten nicht ihre Sicht auf sich selbst kontrollieren. Ihr ständiges Bedürfnis nach Bewunderung rückt sie von anderen weg.

Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen

Narzissmus beeinflusst Beziehungen stark. Betroffene nutzen oft andere für ihre Ziele. Echte Nähe in ihren Beziehungen fehlt.

Beziehungen leiden unter Machtspielen und Konkurrenz. Narzissten finden die Erfolge anderer bedrohlich. Das kann Eifersucht und Feindseligkeit auslösen.

Es fällt schwer, lange Beziehungen zu halten. Das starke Ego und die Anspruchshaltung stören. Meist sind ihre Beziehungen kurz und enden schlecht.

passend dazu:  Definition eines Soziopathen

Ein Problem ist auch, dass sie kaum Empathie zeigen. Sie verstehen nicht, was ihre Partner oder Freunde brauchen. Beziehungen sind oft einseitig und geprägt von Manipulation.

Die Auswirkungen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung auf Beziehungen sind:

  • Manipulation von Freunden und Familienmitgliedern
  • Intimitätsprobleme durch emotionale Distanzierung
  • Häufige Konflikte und Feindseligkeiten durch Neidgefühle
  • Kurzfristige und instabile Beziehungen

Narzissmus kann echte Probleme in Beziehungen verursachen. Es behindert die Fähigkeit, tiefe und dauerhafte Verbindungen einzugehen.

Berühmte Persönlichkeiten mit vermutetem Narzissmus

Viele berühmte Leute, früher und heute, werden mit Narzissmus in Verbindung gebracht. Dies basiert meist auf ihrem stark selbstbezogenen Verhalten. Sie zeigen sich oft öffentlich und wollen immer bewundert werden.

Römische Kaiser wie Nero gelten als Beispiele. Nero war für seine großen Aufführungen und seine Einstellung, unbegrenzte Macht zu wollen, berüchtigt. Alexander der Große wird auch genannt. Er schuf sich ein nahezu göttliches Image durch seine Siege.

Heute denken viele, dass Leute wie Kanye West und Donald Trump narzisstisch sind. Ihre Präsentation in der Öffentlichkeit und ihre Worte zeigen, dass sie Aufmerksamkeit und Einfluss wollen. Sie sind geschickt darin, sich selbst zu verkaufen und andere zu manipulieren.

Diese Menschen prägen nicht nur unsere Kultur, sondern auch unsere Sicht auf Erfolg und Macht. Ihr Bestreben, bewundert zu werden, vermittelt uns, dass Perfektion und Erfolg erreichbar sind. Das fasziniert viele, egal welchen Alters.

„Ich kenne keinen Mensch, der genug Bestätigung braucht – es sei denn, er hat eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung.“ – Unbekannt

Fazit

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine ernste psychische Erkrankung. Sie beeinflusst stark das Leben der Betroffenen, auch ihr soziales Umfeld. Kernmerkmale sind ein hoher Selbstwert, Sucht nach Bewunderung und Mangel an Einfühlungsvermögen. Menschen mit dieser Störung finden es schwer, echte Beziehungen zu führen.

Ihrer Vielschichtigkeit wegen braucht es spezielle Wege, um die Störung zu diagnostizieren. Ärzte nutzen Kriterien aus Handbüchern wie ICD-10 und DSM-5. Oft treten auch Depressionen und Suchterkrankungen zusammen mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung auf. Das macht die Behandlung noch kniffliger.

Für Therapeuten ist es wichtig, die Störung ganzheitlich zu verstehen. Sie können mit Gesprächstherapien und Medikamenten unterstützen. So lässt sich der Leidensdruck vieler Betroffener mindern. Eine frühzeitige Therapie ist dafür entscheidend.

Diese Störung hat nicht nur persönliche Folgen, sondern beeinträchtigt auch die Gesellschaft. Dabei ist es wichtig, die Menschen aufzuklären und ihnen zu helfen. Eine Wirksame Methode ist, das Problem durch gezielte Therapien anzugehen. So können Betroffene ein besseres Leben führen.

Redaktionsleitung
Letzte Artikel von Redaktionsleitung (Alle anzeigen)